Offenbach-Post vom 4.März 2003
Engel verirrten sich in den Urwald
Eppertshausen (lh) Für eingefleischte Närrinnen und Narrhallesen brachten die vergangenen Tage einen Reigen einmaliger Feste, die man sich kaum entgehen lassen wollte.

Ein Höhepunkt der "tollen Zeit"; und aus dem Eppertshäuser Narrenleben nicht mehr wegzudenken, ist der Settchesball. Und so pilgerten karnevalistische Massen aus Nah und Fern am Fastnachtssonntag der Mehrzweckhalle entgegen und machten die Nacht zum Tag.

Diesmal stand das Spektakel unter dem Motto "Settchen im Dschungel";.
           
Heitere Lebenslust und wilder Bewegungsdrang bestimmten das Bild der närrischen Nacht. Gleich auf drei Ebenen tummelten sich hunderte von fantasievoll kostümierten Partygängern, wie etwa Dschungelbewohner mit rabenschwarzen Gesichtern und Baströcken, Indianer und hübsche Mädchen in superkurzem Leopardendress.

In den Dschungel verirrt hatten sich auch Wikinger, Nikoläuse, ja sogar Engel, Pippi-Langstrümpfe, Tiffy aus der Sesamstraße, Elvis Presley und eine ganze Herde von Rindsviechern. Auf drei Ebenen hatte die beachtliche Narrengemeinde Gelegenheit, ausgiebig zu tanzen, zu schunkeln und in die heiße Endphase der fünften Jahreszeit abzutauchen.

In der großen, mit vielen Luftballons geschmückten Narhalla brachte von Anfang an die Live-Band "Santiago"; die richtige Stimmung in den Saal. Die elf Musiker trieben mit ihren heißen Rhythmen den Adrenalinpegel der Tanzbegeisterten in ungeahnte Höhen. Mit Schunkelrunden und Polonaisen trieben sie auch dem letzten Fastnachter Schweißperlen auf die Narrenstirn. In der Pause gab DJ "Elvis"; aus Darmstadt den Takt an.

In der Kellerbar, die mit Fischernetzen dekoriert einer Unterwasserwelt glich, hatte DJ Stephan Schuler aus Nieder-Ramstadt sein magisches Händchen am CD-Player und ließ die Silberscheiben bis in die Morgenstunden rotieren.

In der mit unzähligen roten Herzen und Silberstreifen dekorierten Cocktail-Bar mixten die Barkeeper exotische Drinks und luden die erschöpften Narren nach so manch anstrengendem Bewegungsmarathon zur wohlverdienten Verschnaufpause ein.

Im Foyer lockte die italienische Bar mit leckerer Pizza, frischem Espresso und Milchkaffee.

Und natürlich sangen die Narren auch in dieser Ballnacht die Eppertshäuser Hymne, das Settcheslied, immer wieder aus voller Kehle im Chor. Die zehn Mädchen der Settchen-Tanzformation begeisterten durch ihr sexy Outfit als Urwald-Janes. Knapp bekleidet und wild-exotisch zu einem Dschungel-Musik-Mix tanzend begeisterten sie nicht nur die Herren der Schöpfung.

Das Narrenvolk konnte gar nicht genug kriegen von der feurig-energiegeladenen Aufführung, und so tauchten die hübschen Settchen mitsamt hunderter närrischer Fans gegen Mitternacht ein zweites Mal ab in die Tiefen des Dschungels.

Damit sich die jungen Damen in Dickicht des Urwaldes nicht verirren, haben sie unter der Leitung von Esther Kraus jeden Schritt wochenlang einstudiert.

Organisiert wurde dieses 32. Mega-Narren-Spektakel vom Katholischen Kirchenchor St. Valentin, dem Chor St. Sebastian und der Kolpingsfamilie. Insgesamt waren 196 "Dienstleute"; mit Auf- und Abbau, Dekoration, Ein- und Ausräumen der Halle, Putzen sowie mit Getränkeausschank und Speisenzubereitung im Einsatz, um die Party der Settchen zum Fest der Feste werden zu lassen.