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Offenbach-Post vom Samstag, 27. Januar 2001 :

"Settchen" tanzen schon seit 35 Jahren

Seit dem ersten Maskenball 1966 ist er ein fester Bestandteil der Eppertshäuser Fastnacht: Der "Settchesball", der diesen Namen in Anlehnung an das bekannte Fastnachtslied "Das Eppertshäuser Settchen" allerdings erst seit 1971 trägt.

"Settchen ist die Koseform von Elisabeth", erklären die 13 Frauen zwischen 16 und 37 Jahren, die auch in diesem Jahr am Fastnachsonntag die Ballbesucher als "Settchen" mit ihren Tänzen unterhalten werden. "Ein Einzug am Anfang und zwei Auftritte während der Nacht", sagen die Tänzerinnen. Die meisten von ihnen kommen aus den Vereinen und Gruppen der katholischen Gemeinde, die das närrische Tanzvergnügen in der Mehrzweckhalle organisieren: "Vom Jugendchor, dem Kirchenchor und der Kolpingfamilie", sagen die Damen, die ihre Kostüme nach den Ideen von Judith Euler selbst nähen.

Schon beim ersten Kostümball in den 60er Jahren tanzten "Settchen" durch die Halle und auf der Bühne. "Früher waren auch Männer dabei", sagt Esther Kraus, die die fröhliche Gruppe seit 1998 leitet. Die Besetzung hat inzwischen natürlich gewechselt. Die Männer haben sich ganz aus dem Geschehen zurück gezogen.

Den wechselnden Mottos der Bälle entsprechend sind die Themen und Kostüme der Tänze: Im brasilianischen Outfit am Zuckerhut, auf der Milchstraße, im Wilden Westen und als Steinzeit-Menschen beispielsweise wirbelten die Damen in den vergangenen Jahren über das Parkett. In diesem Jahr heißt es "gute Settchen kommen in den Himmel, böse überall hin", sagt Esther Kraus. Seit September wird fleißig geprobt, mindestens einmal die Woche. "Aber wir treffen uns auch mal im Sommer zum Grillen", so die Leiterin. Sie lacht, wirft den Kassettenrekorder an, und die Settchen tanzen.

Akrobatisch: Die „Settchen“ sind auf den Maskenball bestens vorbereitet. Seit September proben sie unter Leitung von Esther Kraus mindestens einmal in der Woche. (Foto: OP/Grimm)